Das Stück des kanadischen Autors Olivier Sylvestre setzt sich kritisch mit dem heteronormativ geprägten Gesellschaftsbild auseinander. Freundschaft und Akzeptanz, ebenso das Anderssein und die Selbstfindung werden hier thematisiert.
Es ist die Geschichte von Dom und Fred, zwei 14-Jährigen, die verschiedener und gleichartiger nicht sein könnten. Dom, der als Mädchen geboren wurde, sich aber gerne wie ein Junge kleidet, lehnt das gesamte Konzept von Geschlechterrollen ab. Fred, der durchweg homosexuelle Tendenzen zeigt, will einfach nur ein „normaler“ Junge sein. Beide schmieden den Plan, die Kleinstadt, in der sie wohnen, zu verlassen, die Brücke zu überqueren, die sie in eine utopische Großstadt und zur Erfüllung ihrer Wünsche führen soll. Ihr Weg dorthin ist geprägt von Diskriminierung, Ausgrenzung und falschen Freunden. Trotzdem legen sie ihn zurück. Gemeinsam überschreiten sie die Brücke, die so viel mehr bedeutet, als einfach nur die Überquerung eines Gewässers. Obwohl nie ein Wort wie schwul oder transgender im Stück explizit genannt wird, sind sie dennoch implizit omnipräsent. Dadurch werden die elementaren Fragen aufgeworfen: Muss man der Norm entsprechen um
akzeptiert zu werden? - Und was ist überhaupt die Norm? Ohne schulmeisterlich zu referieren, gelingt es Sylvestre eine differenzierte Auseinandersetzung mit der aktuellen Thematik.
TRAILER
In „Gesetz der Schwerkraft“ geht es um die beiden Teenager Dom, die_der sich selbst als Transgender bezeichnet und Fred, schwul und um die Anerkennung in der Klasse kämpfend. Beide verbindet eine tiefe, aber nicht unkomplizierte Freundschaft. Sie stoßen an die Toleranzgrenzen ihrer Umgebung, werden gemobbt und empowern sich gegenseitig. Sie stehen gegen alle Widrigkeiten ihres sozialen Umfelds zusammen. Die akustische Untermalung der szenischen Profi-Lesung wird live ins Radio übertragen und kann auch über Twich gestreamt werden.
Zielgruppe sind vor allem Jugendliche im Alter von 14-18 Jahren, die sich in diesem Alter selbst in einer Phase der Selbstfindung befinden. Fragen “Wer bin ich”, “Wie muss ich sein”, “Was ist normal und was nicht” stellen sich automatisch. Dazugehören spielt eine große Rolle, so dass sich die beiden jugendlichen Protagonist*innen an heteronormativen und binären Rollen orientieren, bzw. sich an den an sie gestellten Erwartungen abarbeiten. Wer anders ist und sich anders fühlt weiß oft nicht wie sie_er dies ausdrücken oder leben soll. Sie_er versteckt sich und versucht sich anzupassen, oft so nachhaltig, dass die eigene Identität und sexuelle Neigung jenseits der konventionellen Vorstellung in extremen Fällen ein Leben lang unterdrückt wird. In der Pubertät werden dazu nochmals die Weichen gelegt. Deswegen ist es wichtig, dass junge Leute sehen, dass sie anders sein dürfen. Das Theaterstück öffnet diese Tür.
In Kooperation mit der Feministischen
Geschichtswerkstatt. Die FemWerkstatt erforscht, archiviert und veröffentlicht Geschichten der Stadt aus Sicht von Frauen* und mit feministischem Blick. Dabei geht es uns besonders um die Geschichte vor Ort – in Freiburg und der Region. Und in Kooperation mit Radio Dreyeckland.
Das Projekt wird gefördert im Rahmen von Kultur Sommer 2020 des Landes Baden-Württemberg
Die Vorstellung Sa 26. September fiel aufgrund der schlechten Wetterbedingung aus und war nur im Live-Stream sichtbar.
Vorstellung am So 27. September 2020 um 20 Uhr Live-Hörspiel
Open Air Bühne im Luftschloss, Arne-Torgersen-Straße 24, Projekt im Mietshäuer Syndikat, 79115 Freiburg fand statt.
Sa 10. Oktober 2020 um 15 Uhr Live-Lese-Hörspiel "Gesetz der Schwerkraft" in Landwasser auf der mobilen Bühne von samt und sonders fand statt
Mo 15. November 2021 um 19.30 Uhr im Kinosaal des Kommunalen Kino im Alten Wiehrebahnhof, Urachstraße 40, 79102 Freiburg
Di 16. November 2021 um 19.30 Uhr Galerie im Alten Wiehrebahnhof, Urachstraße 40, 79102 Freiburg