Prinzip Katamaran

und andere Identitäten

Von Toni Silberstein, die sich weigert in die Schublade geschlechtlicher Zuschreibungen gesteckt zu werden.

Prinzip Katamaran erzählt die Geschichte von Toni Silberstein, die sich weigert in die Schublade geschlechtlicher Zuschreibungen gesteckt zu werden. Schon als Kind mit dem Unverständnis ihrer Umwelt konfrontiert, erschafft sie sich trotzig eine eigene Identität als Gnoi – ein Wesen, das immer wieder in irrwitzig-skurrile bis tieftraurige Alltagssituationen gerät, die mit Livemusik und Slapstick untermalt werden.

Prinzip Katamaran Theaterkollektiv Raumzeit

Wir benötigen Ihr Einverständnis bevor Sie das Video anschauen. Das Klicken des Playbuttons wird als aktive Einwilligung gewertet.

Presse

„Man könnte durchaus meinen, dass „Prinzip Katamaran“ über eine Selbstbespiegelung nicht hinauskommt. Das ist jedoch keineswegs so. Der phantasievolle, poetische Text, das körperbetonte Spiel und die fein abgestimmte Akustik vereinigen sich zu einem künstlerischen Ausdruck, der Vielfalt als Lebensprinzip feiert. Das Publikum zeigte sich davon sehr angetan.“

„Wider die Zuschreibungen“ von Heidi Ossenberg, Badische Zeitung, 22.Nov.2016


„Wann ist der Mensch ein Mann? Eine Frau? Oder eben einfach: MenschIn? Wer möchte behaupten, es gäbe nur zwei Geschlechter? Wer möchte ernsthaft bestreiten, dass nicht jedermann oder -frau mit mehr oder weniger Anteilen des jeweils anderen Geschlechts ausgestattet ist? So wie selbst hunderte Jahre nach Kopernikus noch immer stoisch geäußert wird, die Sonne ginge auf und unter – dabei weiß doch jedes Kind, dass die Erde sich dreht. Auch wenn das rein inhaltlich schwer vorstellbar ist: Das Stück „Prinzip Katamaran und andere Identitäten“ ist ein überaus kurzweiliges Plädoyer für die feinen Unterschiede. Dies ist neben dem so entlarvenden wie poetischen Text (Jenny Warnecke) und den Soundeffekten (Musik / Mitspieler: Burkhard Finckh) in erster Linie dem brillant-intensiven Spiel Nic Reitzensteins (auch Regie) geschuldet. Ihr ist das Stück auf den Leib geschrieben. Wie eine gläserne Seele führt sie dem Publikum vor Augen, welch Zwistigkeiten sich im Inneren der Spezies MenschIn abspielen. Eine herrliche Mimin, die die dürftige Szenerie zusammenhält wie ein Gerüst, in dem sie sich unablässig kindlich-jung gebärdet und tobt, zirpt oder klagt, bis sie am Ende ihr König-Innen-Reich heraufbeschworen hat.“

„Elegie für ein König-Innen-Reich“ von F. Zimmermann, Kulturjoker, Dez. 2016

Inhalt

Das Stück ist der Monolog einer Figur, die sich weder als Frau noch als Mann versteht und sich als Zwischenwesen konstruiert: ein „Gnoi“. Das ist neu. Aus seiner Heimat Gnoien ausgewandert lebt er nun in Katamaranien. In Gnoien wurde zwischen „Lautstimmlern“ und „In-die-Luft-Guckern“ unterschieden. Die Welteinteilung in Katamaranien ist nach dem Prinzip des Katamarans bipolar organisiert: Frau vs. Mann, Nacht vs. Tag usw. Die Identitätssuche des Gnois befindet sich im Dazwischen der Geschlechter und im Grau der Dämmerung, dem luftleeren Nichts zwischen diesen beiden stabilen Rümpfen des schwebenden Schiffskörpers. Da die neue Welt keine Angebote für diese andere Kategorie der Identität bietet, muss sich der Gnoi selbst erfinden.

Das Stück verhandelt die Selbstbehauptung innerhalb der kulturellen Vorgaben des neuen Ortes – auf eine amüsant-melancholische Weise der Selbst-beobachtung.

Heimat ist nicht Herkunft, sondern die Utopie:
Heimat ist dort, wo ich verstanden und gesehen werde.

Neu ist die Vermittlung von queeren Inhalten in einer eingängigen Sprache: Das Stück führt verspielt an das Thema sexuelle Identitäten und Migration heran, über das Mittel der Empathie. Durch die Kombination des einfachen Spiels mit musikalischer Kommunikation entsteht eine wohnzimmermäßige Nähe, in der sich das Publikum dem Thema Fremdsein in Geborgenheit nähern kann. Durch das slapstickhafte Schauspiel können Seh-, Sprach und Denkgewohnheiten im Lachen der Selbsterkenntnis neu justiert werden.

Radiointerview zum Nachhören mit Nic* Reitzenstein und Jenny Warnecke am 7. Juni 2016 im Radio Dreyeckland. Interview LaRadio: Eva Gutensohn

Zur Produktion

Eine Produktion des Theaterkollektiv RaumZeit
Schauspiel & Regie: Nic* Reitzenstein
Musik: Burkhard Finckh aka Charlie Fonk
Text: Jenny Warnecke

Aufführungen

Das Stück „Prinzip Katamaran und andere Identitäten“ erlebte am 8. Juni 2016 in Freiburg seine Uraufführung im Rahmen des Literatursommers 2016 der Baden-Württemberg-Stiftung. Weitere Aufführungen am 9. und 10. Juni 2016.

13. Oktober 2018 „Prinzip Katamaran“ SP!T in der Erlenstr. 44, 4058 Basel, Schweiz

17. und 18. November Peterhofkeller Freiburg in Kooperation mit der Universität.
Do 2. Februar 2017 um 11.35 Uhr Erasmus Gymnasium Denzlingen

Fr 10. Februar 2017 um 19.30 Uhr im U.G.L.E., Hildastraße 17, 79102 Freiburg Wiehre im Rahmen des Gender-Symposiums mit Workshop am Sa 11. Februar von 11-13 Uhr in Kooperation mit Tritta e.V.

Sa 11. März 2017 um 19.30 Uhr in der Aula der Gertrud Luckner Schule
in Kooperation mit den Unabhängigen Frauen Freiburgs

Fr 14. April 2017 um 21 Uhr Slow Club Freiburg ab 0 Uhr DJ Fonk

Wegen Krankheit ausgefallen:

Sa 24. Juni um 18 Uhr Brombergstraßenfest Freiburg

Fr 28. und Sa 29. Juli 2017 Theaterzelt Comoedia Mundi in Frankfurt am Schaumainkai Höhe Filmmuseum jeweils 20.30 Uhr mit Musik von DJ Fonk im Anschluss
„Tangentenfestival“ des Zelttheaters Comoedia Mundi

Stattgefunden:
Mo 23. Oktober 2017 um 18 Uhr in der Pädagogischen Hochschule in Kooperation mit Tritta e.V.

Di 19. Dezember 2017 Stelle Gender Mainstreaming der Stadt Freiburg im Breisgau (interne Veranstaltung) des Rathaus Stadt Freiburg mit Intendant Peter Carp und OB Dieter Salomon

Mi 31. Januar 2018 „Prinzip Katamaran und andere Identitäten“ in der Berufsschule Freiburg, Bissierstraße 17 um 11 Uhr in der Aula

Do 01. Februar 2018 „Prinzip Katamaran und andere Identitäten“ in der Berufsschule Freiburg, Bissierstraße 17 um 11 Uhr in der Aula

„Prinzip Katamaran“ auf dem OPEN OHR Festival 2018 Zitadelle in Mainz am 19. Mai 2018 um 12 Uhr

Mo 23. Juli 2018 Waldorfschule Freiburg, Schwimmbadstraße, Aula um 9.30 Uhr

13. Oktober 2018 „Prinzip Katamaran“ SP!T in der Erlenstr. 44, 4058 Basel, Schweiz
Mit Nic* Reitzenstein (Schauspiel) und Jenny Warnecke (Soundeinspielungen und Technik) In Kooperation mit Tritta e.V., finanziert durch die Hannchen Mehrzweck-Stiftung in Berlin.

28. November 2019, 20 Uhr, Vorderhaus Freiburg, FABRIK e.V., Habsburgerstr. 9, 79104 Freiburg
Kartenvorbestellung

Sa 14. November 2020 „Prinzip Katamaran und andere Identitäten„, ILL-Festival: Independent Little Lies, B.P. 13, Luxemburg 4001 Esch/Alzette

Fr 10. Juli 2021 um 20 Uhr in der Volksbühne am Kaulenberg in Halle an der Saale

Fr 13. Mai 2022 um 9.45 Uhr, Große Aula, Erasmus Gymnasium Denzlingen, Stuttgarter Straße 15
79211 Denzlingen

Foto: Sévérine Kpoti | Slow Club

Mehr Theater

Back to top

Hier können Sie Ihre Datenschutzeinstellungen zu You-Tube ändern:

Wir haben Videoaufnahmen unser Aktivitäten auf YouTube gehostet und hier auf unserer Website eingebettet. Gemäß der Datenschutzrichtlinien muss vor dem Schauen der Videos aktiv der Nutzung von YouTube zugestimmt werden. Erst dann können die Video direkt auf unserer Website abgespielt werden.

Klicken Sie hier, um Videoeinbettungen zu aktivieren/deaktivieren.
 
Neben YouTube werden hier sonst nur zwei essenzielle Cookies eingesetzt. Der 'resolution'-Cookie merkt sich die Bildschirmgröße und unterstützt so die richtige Ausgabegröße für diverse Endgeräte. Der zweite 'eut-privacy-consent'-Cookie merkt sich, ob Sie Ihr Einverständnis zur Cookieverwendung gegeben haben, damit Sie nicht mit jedem Seitenbesuch erneut Ihr Einverständnis erklären müssen. In unserer Datenschutzerklärung erfahren Sie mehr zur Verwendung von Cookies und der Nutzung von YouTube.
Diese Website verwendet nur essenzielle Cookies. Der 'resolution'-Cookie merkt sich die Bildschirmgröße und unterstützt so die richtige Ausgabegröße für diverse Endgeräte. Der 'eut-privacy-consent'-Cookie merkt sich, ob Sie Ihr Einverständnis zur Cookieverwendung gegeben haben, damit Sie nicht mit jedem Seitenbesuch erneut Ihr Einverständnis erklären müssen. Um YouTube-Videos auf unserer Website anschauen zu können, müssen Sie zusätzlich aktiv einwilligen. Das Klicken des Playbuttons wird als aktive Einwilligung gewertet.